Staubkreise
Das Thema des Exponats „Staubkreise“ ist ein interessanter mathematischer Satz über ebene Bewegungen. Zunächst einmal kannst Du das Exponat betrachten: Es besteht aus zwei durchsichtigen Kunststoffplatten, in die jeweils in deckungsgleicher Weise schwarzer Staub eingelagert ist. Die obere der beiden ist in einen Holzrahmen eingespannt, der sich gegen die untere feste Platte verschieben lässt. Was kannst Du nun dabei beobachten?
Es scheint, als würden sich unfreiwillig durch diese Verschiebung Kreise ausbilden — wie der Name des Exponats bereits verrät.


 ein: Seien
 ein: Seien  und
 und  zwei Punkte in der Ebene. Dann ist deren euklidischer Abstand definiert als
 zwei Punkte in der Ebene. Dann ist deren euklidischer Abstand definiert als  . Eine
. Eine  der Ebene in sich, die den euklidischen Abstand erhält, d.h. es gilt
 der Ebene in sich, die den euklidischen Abstand erhält, d.h. es gilt  für alle
 für alle  , heißt
, heißt  abstandserhaltend ist, denn es gilt
 abstandserhaltend ist, denn es gilt 
 selbst. Ist also
 selbst. Ist also  bilden, die immer noch den euklidischen Abstand erhält und nun aber den Nullpunkt
 bilden, die immer noch den euklidischen Abstand erhält und nun aber den Nullpunkt  fixiert. Daher dürfen wir annehmen, dass
 fixiert. Daher dürfen wir annehmen, dass  . Nun wollen wir die Bilder der beiden
. Nun wollen wir die Bilder der beiden  und
 und  unter
 unter  betrachten. Das rechtwinklige Dreieck
 betrachten. Das rechtwinklige Dreieck  ist durch die Längen seiner Seiten (nämlich
 ist durch die Längen seiner Seiten (nämlich  ,
,  ) bis auf
) bis auf  und
 und  wiederum aufeinander senkrecht stehende Einheitsvektoren sein müssen. Man überlegt sich desweiteren, dass jeder Vektor
 wiederum aufeinander senkrecht stehende Einheitsvektoren sein müssen. Man überlegt sich desweiteren, dass jeder Vektor  ,
,  ,
,  , sodass
, sodass  und
 und  die Parameter
 die Parameter  und
 und  eindeutig festlegen. Damit muss aber
 eindeutig festlegen. Damit muss aber  sein, denn dieser Vektor hat dieselben Abstände zu
 sein, denn dieser Vektor hat dieselben Abstände zu  ,
,  zu
 zu  . Somit muss die Abbildung
. Somit muss die Abbildung  auf wieder eine solche Basis abbildet, entspricht
 auf wieder eine solche Basis abbildet, entspricht  Matrix. Diese Matrizen lassen sich nun aber sehr einfach beschreiben: Dazu nehmen wir an, dass
 Matrix. Diese Matrizen lassen sich nun aber sehr einfach beschreiben: Dazu nehmen wir an, dass  abgebildet wird. Wegen
 abgebildet wird. Wegen  , finden wir einen Winkel
, finden wir einen Winkel  , sodass
, sodass  und
 und  (da die Gleichung genau den
 (da die Gleichung genau den  abgebildet werden, der senkrecht auf
 abgebildet werden, der senkrecht auf  steht. Damit folgt aber bereits, dass
 steht. Damit folgt aber bereits, dass  , da es nur zwei solcher Vektoren gibt. Somit gilt
, da es nur zwei solcher Vektoren gibt. Somit gilt  . Wir erhalten für
. Wir erhalten für ![Rendered by QuickLaTeX.com \[M=\begin{pmatrix} \cos(\alpha) & -\varepsilon\sin(\alpha)\\ \sin(\alpha) & \varepsilon\cos(\alpha)\end{pmatrix}.\]](https://erlebnisland-mathematik.de/wp-content/ql-cache/quicklatex.com-346f764c6265dab669caae9dbd285eee_l3.png)
 beliebig zu wählen. Ist nun
 beliebig zu wählen. Ist nun  , so entspricht dies schlicht einer
, so entspricht dies schlicht einer  . Diese Tatsache ist der vom Exponat herausgestellte Sachverhalt. Ist hingegen
. Diese Tatsache ist der vom Exponat herausgestellte Sachverhalt. Ist hingegen  , so erhalten wir eine Spiegelung an der Geraden
, so erhalten wir eine Spiegelung an der Geraden  , die die
, die die  -Achse im Winkel von
-Achse im Winkel von  schneidet.
 schneidet.![Rendered by QuickLaTeX.com \[f(\mathbf x)=D_{\alpha,\varepsilon}\mathbf x+\mathbf v\]](https://erlebnisland-mathematik.de/wp-content/ql-cache/quicklatex.com-94785664ed3f7c4c2446cd8cd3d9bbe5_l3.png)
 wie oben und einen Vektor
 wie oben und einen Vektor  keinen „Sprung“ machen (da sich sonst plötzlich die Orientierung umkehren würde und damit die Platte umgedreht werden, was beim Exponat nicht zulässig ist). Somit können wir uns also auf den Fall
 keinen „Sprung“ machen (da sich sonst plötzlich die Orientierung umkehren würde und damit die Platte umgedreht werden, was beim Exponat nicht zulässig ist). Somit können wir uns also auf den Fall  . Dann gilt
. Dann gilt  . Daraus folgt
. Daraus folgt  . Also ist
. Also ist  , was schlicht die Drehung um den Punkt
, was schlicht die Drehung um den Punkt  für
 für  immer lösbar ist (denn
 immer lösbar ist (denn  ist dann nicht
 ist dann nicht  gelten.
 gelten.