Abakus
Das Rechnen mit Zahlen und Größen ist ein wesentlicher Bestandteil unserer Gesellschaft. Unsere technologisierte Welt basiert auf Berechnungen mittels Computern oder Großrechnern. Ohne Sie gäbe es keine Globalisierung und erst recht nicht das Internet. Doch das Rechnen mit elektronischen Geräten steht der Menschheit erst seit einer vergleichsweise kurzen Zeit zur Verfügung. Frühere Zivilisationen nutzten dafür mechanische Apparate, sogenannte \emph{Rechenschieber}, auch \emph{Abakus} genannt, mit denen man einfache Kalkulationen vornehmen kann. Sie geraten bei schwierigeren Rechenaufgaben aber schnell an ihre Grenzen, von der Schnelligkeit ganz zu schweigen. Der früheste heute bekannte Abakus konnte in Sumer gefunden werden. Es wird vermutet, dass er von den Babyloner:innen zwischen 2700 und 2300 Jahre vor Christus entwickelt wurde. Eine frühe Version des Abakus, auf welchem unser Exponat basiert, wurde zwischen 206 v.Chr. und 220 n. Chr. in China entwickelt. Die heute klassische Version des sogenannten \emph{Suanpan} wurde im 12. Jahrhundert entwickelt. Er besteht aus einem rechteckigen Holzrahmen, der durch eine Querstrebe in einen oberen, den „Himmel“, und unteren Bereich, die „Erde“, geteilt werden. Vertikal durch den Holzrahmen verlaufen sieben Stäbe, an denen im oberen Teil zwei und im unteren fünf bewegliche Perlen angebracht sind. Man nennt diese Perlen im oberen Bereich auch „Himmelsperlen“ und die im unteren Bereich „Erd-“ oder „Wasserperlen“. Unser Modell eines Abakus entspricht einer eher traditionelleren Fassung. Zu einer späteren Zeit wurde im japanischen Raum eine modernere Versionen mit insgesamt 6 bzw. 5 Perlen entwickelt, wovon eine im Himmel und 5 bzw. 4 im Erdbereich zu finden sind. Wie kann man aber mit dem Suanpan rechnen? Dies wollen wir im folgenden Abschnitt klären.